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Schulter-OP – Wann ist sie nötig?

Beschwerden im Bereich der Schulter können mannigfaltige Ursachen haben. Ob nach einem Unfall, bedingt durch Überanstrengung (z. B. im Leistungssport) oder im Alter – in jedem Fall bedeuten Schulterschmerzen für die Betroffenen massive Einschränkungen im Alltag. Eine Schulter-OP ist allerdings nicht immer die Lösung. Denn oft greift schon die konservative Therapie und macht invasivere Eingriffe obsolet. Dazu zählen etwa Akupunktur, Medikamentengabe, Physio- und Schmerztherapie. Bleibt der Erfolg dieser Maßnahmen wider Erwarten aus, ist die Möglichkeit einer Operation individuell abzuklären.

Inhalt

    Schulterbeschwerden richtig behandeln

    Wie Rückenschmerzen zählen auch Schulterschmerzen zu den Volksleiden der Deutschen. Die Schulter erkrankt dabei besonders häufig am sogenannten Impingement-Syndrom. Doch auch Schultersteife, Bizepssehnenerkrankungen und die Kalkschulter bereiten unseren Patienten regelmäßig Schmerzen. Wurde eine Diagnose gestellt, folgt die Aufstellung eines Behandlungsplans, um die Schulterbeschwerden einzudämmen oder – im Bestfall – zu eliminieren. Konservative Behandlungsformen schaffen dabei in den meisten Fällen bereits Abhilfe. In schwerwiegenderen Fällen kann jedoch ein operativer Eingriff nötig sein. Das gilt besonders dann, wenn Abwarten das Risiko eines Sehnenrisses oder einer Ruptur der Rotatorenmanschette steigern würde.

    Schulter-OP beim Impingement-Syndrom

    Der Raum zwischen Oberarmkopf und Schulterdach ist beim Impingement-Syndrom krankhaft eingeengt. Infolgedessen wird die Sehne unterhalb des Schulterdachs eingeklemmt – und dies äußert sich schmerzhaft. Meist tritt das Syndrom nach gehäufter Wiederholung bestimmter Bewegungsabläufe auf (z. B. Überkopfarbeiten). Die Schmerzen verstärken sich nach und nach, bis die Betroffenen selbst im Ruhezustand nicht mehr schmerzfrei sind.

    Mögliche operative Verfahren:

    • Subakromiale Dekompression
    • Abtragung von knöchernen Spornen, Kanten und entzündeten Weichteilen
    • Folglich: Erweiterung des Schulterdachs
    • Belastbarkeit der Schulter drei bis vier Wochen später wieder möglich
    • Bursektomie
      • Zusätzlich zur Dekompression: Schleimbeutelentfernung
      • Schleimbeutel wächst schnell nach
    • Coplaning
      • Abtragung von Knochenanbauten des äußeren Schlüsselbeins
      • Erhaltung des Gelenks

    Bei 30 Prozent der Betroffenen wird das Impingement-Syndrom mit einer Schulter-OP behoben. Diese wird jedoch nur dann durchgeführt, wenn konservative Methoden wie Stoßwellen- oder Injektionstherapie auch nach drei Monaten keinen Effekt zeigen.

    Rotatorenmanschetten-Operation

    Vier Muskeln, die vom Schulterblatt ausgehend den Oberarmkopf umgeben, sorgen im Zusammenspiel mit den dort befindlichen Sehnen für die Beweglichkeit des Arms. Die Sehnen sind zu einer Platte verwachsen, die man als Manschette bezeichnen kann. Aufgrund der Bewegungsrichtungen der Sehnen (Subscapularis, Infraspinatus, Teres minor) spricht man auch von der Rotatorenmanschette. Sie kann Beschwerden verursachen, wenn viel Überkopfarbeit geleistet wird oder ein Unfall geschieht, der die Sehnenplatte zum Reißen bringt. Der Rotatorenmanschettenriss heilt nicht von allein aus und muss orthopädisch – meist operativ –behandelt werden.

     

    Mögliche operative Maßnahmen:

    • Minimalinvasive Rotatorenmanschetten-Rekonstruktion

     

    In der Regel befestigen wir die gerissenen Sehnen während einer Arthroskopie wieder am Knochen. Der Kontakt wird mithilfe spezieller Nähte wiederhergestellt.

    Kalkschulter-OP

    Die Sehnen der Rotatorenmanschette können einen Prozess der Metaplasie durchlaufen – einen Umbau von Sehnengewebe. Obwohl unklar ist, warum dieser Prozess stattfindet, wissen wir, dass er für die Entstehung eines Kalkdepots verantwortlich sein kann. Dieses können wir bei einer Ultraschalluntersuchung lokalisieren. Die Kalkschulter äußert sich beim Patienten meist in Form von Schmerzen, die auch in Ruhepositionen und liegend auftreten. Bevor wir eine Operation in Erwägung ziehen, behandeln wir eine Kalkschulter konservativ. Ist das Ausmaß der Erkrankung zu gravierend oder greifen die konservativen Maßnahmen wie Stoßwellentherapie, Kortisongabe oder physiotherapeutische Krankengymnastik nicht ausreichend, kann das Depot operativ entfernt werden.

    Mögliche operative Maßnahmen:

    • Arthroskopie

    Bei der Arthroskopie kann das Kalkdepot geöffnet und ausgeräumt werden. So beseitigen wir die Erkrankung in den meisten Fällen vollständig. Das Risiko eines erneuten Auftretens der Kalkschulter ist dann äußerst gering.

    • ESD (Endoskopische subakromiale Therapie)

    Eine endoskopische subakriomale Dekompression sieht die Beseitigung der für die Kalkschulter verantwortlichen Enge der Sehnen unter dem Schulterdach vor.

    Schulterluxation-OP

    Ihnen mag der Begriff Schulterluxation womöglich nicht bekannt sein. Von einer ausgekugelten Schulter haben Sie aber sicherlich schon gehört – möglicherweise haben Sie sie bereits am eigenen Leib erfahren. In der Orthopädie meint eine Schulterluxation (ausgekugelte Schulter) schlichtweg die Ausrenkung des Schultergelenks und eine damit einhergehende chronische Instabilität. Ob unfallbedingt oder nicht – eine Schulterluxation äußert sich in den meisten Fällen umgehend in Form von starken Schmerzen, Bewegungsunfähigkeit, Blutergüssen und Schwellungen.

     

    Mögliche operative Maßnahmen:

    • Arthroskopische Rekonstruktion
    • Schulterstabilisierung mit Bandnaht-Technik
    • Schulterstabilisierung mit Knochenblock
    • Knotenlose Verankerung

    Schultersteife-Operation

    Wenn sich die Gewebestruktur der Gelenkkapsel verändert, kann dies zur Versteifung des Schultergelenks führen. Man spricht von Schultersteife (Frozen Shoulder). Symptomatisch äußert sich die Erkrankung in Form von Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, die auf Entzündungen an der Gelenkkapsel zurückzuführen sind. Zur Diagnose der Schultersteife ist meist nicht viel mehr als die Befragung des Patienten notwendig. Zur Bestimmung der Ursache kann hingegen eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung hilfreich sein. Oft heilt die Frozen Shoulder von selbst ab. Unterstützend können konservative Maßnahmen wie entzündungshemmende Medikamente oder Wärmetherapie zum Einsatz kommen. Eine Operation ist nur dann fällig, wenn keinerlei Besserung eintritt.

    Mögliche operative Maßnahmen:

    • Arthroskopie des Schultergelenks (Kapselrelease)

    Die entzündlichen Anteile der Schultergelenkskapsel werden vom Orthopäden entfernt, Verklebungen und Verwachsungen gelöst. In besonders schwerwiegenden Fällen erweitern oder durchtrennen wir die Gelenkkapsel.

    Anschließend an die Schultersteife-OP empfehlen wir unseren Patienten stets eine Physiotherapie. So kann die Beweglichkeit der Schulter erhalten bleiben und einer erneuten Versteifung oder Teilsteife vorgebeugt werden.

    Arthroskopie bei Bizepssehnenerkrankung

    Der menschliche Körper verfügt über zwei Sehnen am Bizepsmuskel. Die lange Bizepssehne verläuft vom oberen Ende der Gelenklippe entlang des Oberarms und innerhalb des Schultergelenks. Reißt oder entzündet sich die lange Bizepssehne, treten Schwellungen, Schmerzen an Ellenbogen und Schulter, Beweglichkeits- und Kraftverlust auf. Meist passiert eine Ruptur oder Entzündung Männern in der zweiten Lebenshälfte – beispielsweise aufgrund eines Sturzes, einer Überbelastung oder chronischer Schäden am Schultergelenk (z. B. Schulterarthrose).

    Mögliche operative Maßnahmen:

    • Refixierung der langen Bizepssehne
    • Tenotomie der langen Bizepssehne

    Das Risiko einen Bizepssehnenriss zu erleiden steigt, wenn bei Ihnen Diabetes oder eine Autoimmunerkrankung wie Lupus erythematosus diagnostiziert wurde. Auch Raucher sind anfälliger für die Verletzung.

    Arthroskopie-bei-Bizepssehnenerkrankung

    Nach der Schulter-OP: Das ist zu beachten

    Wie lange Sie sich nach Ihrer Schulter-OP schonen müssen, hängt vom jeweiligen Verfahren ab, das angewendet wurde. Auch die Schmerzen können von Fall zu Fall unterschiedlich lange anhalten. Stellen Sie sich jedoch in etwa auf einen zwei- bis dreimonatigen Heilungsverlauf ein und beachten Sie die Anweisungen Ihres Arztes.

    Autofahren nach Schulter-OP

    Das Auto muss unmittelbar nach Ihrer Schulter-OP zunächst stehen bleiben. Je nach Eingriff muss Ihr Arm womöglich bis zu sechs Wochen vollständig ruhiggestellt werden. In manchen Fällen können Sie bereits nach wenigen Tagen wieder hinters Steuer – einen guten Heilungsverlauf und das Ausbleiben relevanter Mobilitätseinschränkungen vorausgesetzt.  Eine präzisere Zeitangabe macht Ihr behandelnder Arzt.

    Schlafen nach Schulter-OP

    Je nach Operation sollte zum Schlafen nach der Schulter-OP eine Schlinge getragen werden. Das empfiehlt sich beispielsweise bei einer Sehnennaht. In jedem Fall erhalten Sie eine Schulterbandage, die für einige Wochen tags und nachts getragen werden muss. Unbewusste Bewegungen, die Sie im Schlaf machen, können so gedämpft und Sie selbst vor schlimmeren Schmerzen bewahrt werden. Wann Sie die Bandage ablegen können, entscheidet Ihr behandelnder Orthopäde.

    Sport machen nach Schulter-OP

    Alltagstätigkeiten sind bei einfachen Eingriffen meist schon nach wenigen Tagen wieder möglich. Starke Belastung und Rotationsbewegungen müssen jedoch unbedingt vermieden werden. In vielen Fällen verschreiben wir Ihnen Physiotherapie, die entweder unmittelbar oder einige Wochen nach der Schulter-OP beginnt.

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    Schulter-OP in Köln bei Dr. med. Rudolf Ziolko

    Modernste Verfahren, Geräte auf dem neuesten Stand der Technik, hocherfahrenes Personal – in unserer orthopädischen Praxis in Köln gehören operative Eingriffe an der Schulter zu unserem Alltag. Bei Dr. med. Rudolf Ziolko und seinem Team können Sie sich deshalb auf eine kompetente Behandlung verlassen. In besonders komplexen Fällen kooperieren wir bei Bedarf mit angesehenen Fachkollegen der PAN Klinik und sorgen so für die bestmögliche, individuelle Versorgung jedes Patienten. Gerne sind wir zu unseren Sprechzeiten für Sie da!

    Logo der Orthopädie Dr. Ziolko in Köln

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    Wir sind Ihre Spezialisten auf dem Gebiet der Orthopädie. Vereinbaren Sie einen Termin und besuchen Sie uns in unserer Praxis in Köln!

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